(neu: Schlusskurse)

    NEW YORK (dpa-AFX) - Umsatzrückgang, Ergebniseinbruch, Gewinnziel
in Frage gestellt - Gründe genug, um den Aktionären des
Computerurgesteins IBM   zum Wochenauftakt die
Stimmung zu verhageln. Analysten sprachen von langfristigen Problemen,
mit denen der Konzern kämpfe. Die IBM-Papiere schlossen am Montag 7,11
Prozent tiefer bei 169,10 US-Dollar. Das bedeutete für das
Index-Schwergewicht den letzten Platz im Dow Jones Industrial ,
der leicht zulegte.

    Die sehr enttäuschenden Resultate offenbarten die
Herausforderungen, mit denen sich der Technologiekonzern in vielen
Geschäftsbereichen konfrontiert sehe, schrieb Analyst James Kisner vom
Analysehaus Jefferies in einer Studie. 

GEWINNEINBRUCH - ZIEL FÜR 2015 IN FRAGE GESTELLT

    Im dritten Quartal war der Umsatz von IBM um 4 Prozent zum
Vorjahreszeitraum auf 22,4 Milliarden Dollar gefallen. Der Nettogewinn
war sogar von 4,0 Milliarden auf 18 Millionen Dollar eingebrochen. Zwar
ergab sich durch die Veräußerung der verlustreichen Chipsparte
kurzfristig ein hoher Sonderaufwand, doch auch unter Ausklammerung des
Chipgeschäfts ging der Profit im Vergleich zum Vorjahr deutlich
zurück. Zudem hält die Konzernführung das operative Gewinnziel von 20
Dollar pro Aktie im Geschäftsjahr 2015 nicht mehr für realistisch.

    Analyst Steven Milunovich von der schweizerischen Großbank UBS
hält mit Blick auf den Verkauf der Chipsparte die Verkleinerung des
Hardware-Geschäfts für sinnvoll. Er bemängelt aber, dass Anzeichen
einer Verbesserung der Entwicklung in den Software- und
Dienstleistungsbereichen fehlen.

ANALYST: IBM BRAUCHT VERMUTLICH AUF JAHRE INVESTITIONEN 

    Ähnliche Probleme sieht Credit-Suisse-Analyst Kulbinder Garcha: IBM
stehe vor langfristigen Problemen, wie organischen Umsatzrückgängen -
also ohne Zukäufe - sowie Belastungen durch die wachsende Bedeutung der
Cloud. Damit setzen Unternehmen zunehmend auf die Speicherung ihrer
Daten auf fremden Servern, statt eigene Hardware zu kaufen. 

    Das Geschäftsmodell von IBM könnte nun endlich einer gründlichen
Prüfung unterzogen werden, schreibt Garcha in einer Studie. Vermutlich
bedürfe es Investitionen auf Jahre hinaus. Garcha stuft die Papiere
ebenso wie Jefferies-Analyst Kisner mit "Underperform" ein. Beide
Experten sehen beim Kurs noch Luft nach unten./mis/edh/he