PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der französische Ölkonzern Total 
 hat Interesse an den zum Verkauf stehenden
Geschäftsfeldern des britischen Konkurrenten BP  
geäußert. "Wir müssen das prüfen, so wie wir stets jede Möglichkeit
prüfen", sagte Vorstandschef Christophe de Margerie dem "Wall Street
Journal" (Freitag). Er wolle aber nicht der erste sein, der aus der
Notlage des Konkurrenten einen Vorteil zieht. BP braucht wegen der
Ölkatastrophe im Golf von Mexiko Geld. Durch Verkäufe von
Beteiligungen
und Geschäftsfeldern will das Unternehmen in diesem Jahr zehn
Milliarden Dollar erlösen.

    Ganz oben auf der Verkaufsliste steht Medienberichten zufolge etwa
der 60-prozentige Anteil an der argentinischen Ölgesellschaft Pan
America. Als Käufer wird unter anderem der staatliche chinesische
Ölkonzern CNOOC gehandelt. Bei den Banken hat sich BP derweil bereits
in
der vergangenen Wochen 20 Milliarden Dollar Kredite besorgt und
Medienberichten zufolge weitere fünf Milliarden angefragt.

    Total-Chef de Margerie betonte in der Zeitung, dass die Welt an der
Ölförderung aus der Tiefsee festhalten müsse, um den Bedarf zu
befriedigen. "Unsere Politik geht klar Richtung Null-Risiko", sagte der
Manager. Dies werde auch zu höheren Kosten und bei neuen Projekten
zu Verzögerungen führen. Er erwarte daher einen Anstieg der Ölpreise./nl/she/tw