HAMBURG (dpa-AFX) - Das von der Staatspleite bedrohte Griechenland will
nach Informationen von "Spiegel Online" durch ein Energieabkommen mit
Russland bis zu fünf Milliarden Euro einnehmen. Das Geld solle in Form
einer Vorauszahlung für die geplante Pipeline Turkish Stream fließen.
Sie soll russisches Gas über die Türkei und Griechenland nach Europa
bringen. Die Höhe der Vorauszahlung werde mit drei bis fünf Milliarden
Euro angegeben, schrieb das Onlinemedium am Freitag.

    Ein hochrangiger Beamter der griechischen Regierungspartei Syriza,
der direkt mit dem Vorgang vertraut sei, habe gesagt: Der Deal könne
für Griechenland "das Blatt wenden". Das Land steht derzeit in
zunehmend angespannten Verhandlungen mit Europa und dem IWF über die
Freigabe weiterer Rettungskredite.

    Das Abkommen mit Russland solle voraussichtlich kommenden Dienstag
unterzeichnet werden. Über das Vorhaben sei in Moskau während des
Besuchs von Regierungschef Alexis Tsipras und Energieminister Panagiotis
Lafazanis beraten worden.

    Die Mittel aus Russland stellten eine Vorauszahlung auf zukünftige
Gewinne dar, die Griechenland durch die Transitgebühren einnehmen
könne. Die Pipeline werde voraussichtlich 2019 in Betrieb gehen. Dann
anfallende Einnahmen für die Griechen würden mit der Vorauszahlung
verrechnet./ro/DP/stk