CUPERTINO (dpa-AFX) - Das iPhone 6 hat Apple   ein
starkes Quartal mit deutlich gestiegenen Milliardengewinnen beschert.
Der kalifornische Konzern verdiente im vergangenen Vierteljahr knapp
8,47 Milliarden Dollar. Das waren 12,7 Prozent mehr als im
Vorjahresquartal - das stärkste Wachstum seit fast zwei Jahren. Den
Ausschlag gab vor allem der Rekordstart des iPhone 6 knapp zwei Wochen
vor dem Ende des vierten Geschäftsquartals.

    Apple verkaufte rund 39,3 Millionen iPhones. Allein am ersten
Verkaufswochenende der zwei neuen Modelle waren mehr als zehn Millionen
Geräte abgesetzt worden. Im Vorjahresquartal mit dem Start des iPhone
5s hatte Apple 33,8 Millionen Telefone verkauft. Der Umsatz stieg noch
deutlich stärker um ein Fünftel - das heißt, es wurden mehr teurere
Modelle verkauft.

NACHFRAGE NACH DEN NEUEN IPHONES HÖHER ALS ANGEBOT

    Die Nachfrage nach den neuen iPhones sei deutlich höher als das
Angebot, sagte Apple-Chef Tim Cook. "Im Moment verkaufen wir alles, was
wir produzieren können." Insbesondere das größeren iPhone 6 Plus sei
knapp. In den USA seien die iPhone-Verkäufe um 17 Prozent gestiegen, in
Westeuropa um ein Fünftel. Das iPhone macht mehr als die Hälfte des
Apple-Geschäfts aus.

    Einen überraschend kräftigen Sprung gab es beim Absatz der
Mac-Computer. Ihre Verkäufe stiegen von 4,57 Millionen Geräten vor
einem Jahr auf 5,52 Millionen. Das war ein Rekord. Besonders gut hätten
sich die Notebooks MacBook Air und MacBook Pro verkauft. Der bisherige
Bestwert von 5,2 Millionen Mac-Computern liegt fast drei Jahre zurück.
Mit dem Absatzplus von 21 Prozent im Jahresvergleich baute Apple den
Marktanteil im immer noch schwächelnden PC-Geschäft stark aus. Es
dürfte der höchste Marktanteil seit 1995 sein, sagte Cook. Damals
hatte Microsoft   sein Betriebssystem Windows 95
gestartet, das dem Konzern den Weg zur Dominanz des PC-Marktes ebnete.

IPAD-ABSATZ SANK

    Die Verkäufe der iPad-Tablets schwächelten im dritten Vierteljahr
in Folge. Der iPad-Absatz sank im Jahresvergleich um 12,5 Prozent auf
12,3 Millionen Geräte. Cook betonte abermals, er glaube nach wie vor an
die Zukunft der Produktkategorie. In einigen der umsatzstärksten
Länder kauften 50 bis 70 Prozent der iPad-Käufer ihr erstes Tablet.
"Das ist kein gesättigter Markt." Er räumte zugleich ein, dass sich im
vergangenen Quartal manche potenzielle iPad-Käufer für einen Mac oder
ein iPhone entschieden haben dürften.

    Die Verkäufe des Multimedia-Players iPod wird Apple vom kommenden
Quartal an nicht mehr einzeln angeben. Zuletzt brachen sie im
Jahresvergleich um fast ein Viertel auf nur noch 2,6 Millionen Geräte
ein. Der iPod hatte den Grundstein für Apples Erfolg mit dem iPhone
gelegt, inzwischen sind solche Player jedoch von den Smartphones in eine
Nische gedrängt worden. Zusammen mit den iPods werden in der Kategorie
"andere Geräte" auch die Beats-Kopfhörer und die für kommendes Jahr
angekündigte Apple-Uhr in den Quartalsberichten wenig sichtbar sein. Er
wolle Rivalen nicht zu viele Details über das Geschäft mit der Apple
Watch verraten, sagte Cook.

    Der Apple-Umsatz stieg im Jahresvergleich um 12,4 Prozent auf 42,12
Milliarden Dollar, wie der Konzern nach US-Börsenschluss am Montag
mitteilte. Die Zahlen übertrafen die Erwartungen des Marktes. Die Aktie
legte nachbörslich um rund 1,5 Prozent zu. Für das laufende Quartal
mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft erwartet Apple einen Umsatz
zwischen 63,5 und 66,5 Milliarden Dollar. Die Finanzreserven sanken
wegen der Auszahlungen an Anteilseigner um 9,3 Milliarden Dollar auf
155,2 Milliarden./so/DP/stk