- Erstmals hat ein Wirkstoff die
Krankheitsprogression verlangsamt und das Krankheitsbild eines
signifikanten Anteils der Patienten mit progredienter MS
verbessert
- Primärer Endpunkt wurde erreicht (p
= 0,0051)
- Mittlere Veränderung des EDSS-Werts
zeigt Verbesserung nach 12 Monaten (p = 0,015)
- Gute Verträglichkeit von
MD1003
- Studiendaten werden erstmals bei der
heutigen Jahrestagung der American Academy of Neurology sowie in
einem Webcast am Dienstag, 28. April, 12.00 Uhr EST/17.00 Uhr MESZ
vorgestellt
MedDay, ein Biotechnologieunternehmen mit Schwerpunkt auf der
Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems, hat heute die
positiven Ergebnisse der zulassungsrelevanten klinischen
Phase-III-Studie MS-SPI vorgestellt. Mit MS-SPI wurden die
Wirksamkeit und Sicherheit von MD1003, einem hoch konzentrierten
pharmazeutischen Biotin, das in einer Dosis von 300 mg/Tag
verabreicht wird, bei der Behandlung der primären und sekundären
progredienten multiplen Sklerose untersucht. Bei dieser Erkrankung
besteht ein erheblicher ungedeckter medizinischer Bedarf.
In der Absicht, die teilnehmenden Patienten zu behandeln, wurde
der primäre Endpunkt (p = 0,0051, Fisher-Test) erreicht. Nach 9
Monaten konnte bei 12,6 Prozent der Patienten des MD1003-Arms eine
Verbesserung des EDSS (Expanded Disability Status Scale) oder TW25
(das zeitlich gemessene Zurücklegen einer Gehstrecke von 25 Fuß,
ca. 7,6 m) festgestellt und nach insgesamt 12 Monaten erneut
bestätigt werden. In der Placebo-Gruppe wurden bei keinem der
Patienten (0 Prozent) Verbesserungen dieser Werte ermittelt.
Der primäre Endpunkt wurde durch Sekundäranalysen ergänzt, durch
die ebenfalls eine Verringerung des Progressionsrisiko nachgewiesen
wurde. Die mittlere Veränderung des EDSS zwischen M0 und M12 war in
der MD1003-Gruppe rückläufig (-0,03), während in der Placebogruppe
ein Anstieg (+0,13, p = 0,015) beobachtet wurde. Im MD1003-Arm
wurde nach 9 Behandlungsmonaten (M9) nur bei 4 Prozent der
Patienten eine EDSS-Progression festgestellt, die bei M12 bestätigt
wurde. Im Placebo-Arm traf dies hingegen auf 13 Prozent der
Patienten (p = 0,07) zu. Dies entspricht einer Senkung des
Progressionsrisikos um 67 Prozent für den aktiven Studienarm im
untersuchten Zeitraums. Die Studie wurde nicht prospektiv angelegt,
um die Signifikanz für diese sekundären Endpunkt zu erreichen.
MD1003 wurde gut vertragen. Die Häufigkeit der Nebenwirkungen
war in beiden Studienarmen gleich. Ein Patient des aktiven Arms
starb durch Selbstmord, ein Zusammenhang zwischen diesem Ereignis
und dem Wirkstoff wurde jedoch ausgeschlossen. Bei 5 Patienten
zeigten abnormale Labordaten, dass MD1003 die Ergebnisse von
Immuntests, bei denen biotinylierte Antik�rper und Substrate
verwendet werden, m�glicherweise beeinflusst.
Prof. Ayman Tourbah, Leitender Studienarzt, CHU de Reims,
Neurologie, Frankreich, erklärte: „Die Ergebnisse der
richtungweisenden und klar konzipierten Studie MS-SPI sind
vielversprechend. Die Tatsache, dass kein Patient der
Placebo-Gruppe den primären Endpunkt erreichte, zeigt, wie hoch die
Messlatte bei dieser Studie angesetzt wurde. Die in kurzer Zeit
abgeschlossene Anmeldephase dieser multizentrischen Studie ist
Ausdruck des hohen Bedarfs an einem gut verträglichen Wirkstoff für
Patienten mit primärer und sekundärer progredienter Multipler
Sklerose. Der signifikante Anteil der Patienten, bei denen sich
nach zw�lf Monaten eine Besserung einstellte, sowie das
nachweislich verringerte Progressionsrisiko machen MD1003 zu einer
potenziell bedeutenden neuen MS-Behandlungsoption für Patienten und
Ärzte.“
Mit Blick auf die Ergebnisse der Studie sagte Frederic Sedel,
CEO bei MedDay: „Erstmals war ein Wirkstoff dazu in der Lage,
die Krankheitsprogression zu verlangsamen und bei einem
signifikanten Anteil der Patienten mit progredienter MS eine
Besserung herbeizuführen.
„Wir freuen uns auf die Analyse weiterer sekundärer Endpunkte
und MRT-Studien, von denen wir uns weitere Informationen zur
Wirkungsweise versprechen. Außerdem läuft derzeit eine zweite
Placebo-kontrollierte Phase-III-Studie, die die Wirksamkeit von
MD1003 bei MS-Patienten mit permanentem Sehverlust nach einer
Optikusneuritis untersucht. Die Ergebnisse dieser Studie werden in
diesem Jahr erwartet. Ausgehend von vorausgegangenen Gesprächen mit
Regulierungsbeh�rden wollen wir im Anschluss über die Einreichung
eines Zulassungsantrags für den Wirkstoff entscheiden.“
Datenpräsentation und Webcast
Bei der Plenarsitzung auf der Jahrestagung der American Academy
of Neurology (AAN), Washington DC, wurden die Daten heute zum
ersten Mal durch den Leitenden Studienarzt präsentiert. Die
detaillierten Ergebnisse werden zu gegebener Zeit in einer
Peer-Review-Publikation ver�ffentlicht.
Ein Webcast mit einer Präsentation vom Leitenden Studienarzt
findet am Dienstag, 28. April, um 12.00 Uhr EST/17.00 Uhr MESZ,
statt. Um den Webcast mitzuverfolgen, wählen Sie bitte eine der
folgenden Rufnummern:
Großbritannien: +44 207 192 8000
Frankreich: +33 176 700 794
USA: +1 866 966 1396
Konferenz-ID: 36018525
Sobald Sie sich beim Betreiber unter Ihrem Namen für den Webcast
angemeldet haben, rufen Sie folgenden Link auf:
https://webconnect.webex.com/webconnect/onstage/g.php?MTID=e76b5ae67f77c98452bbf31b238d235f4
Über MS-SPI:
MS-SPI ist eine randomisierte, doppelblinde, multizentrische,
placebokontrollierte (2:1) Studie, die an 16 MS-Überweisungszentren
in ganz Frankreich durchgeführt wurde. Die Behandlungsdauer betrug
ein Jahr.
In die Patientengruppe wurden Patienten mit primär progredienter
Multipler Sklerose (PPMS) oder sekundär progredienter Multipler
Sklerose (SPMS) mit EDSS-Progression aufgenommen, deren EDSS-Wert
in den zwei Jahren vor Aufnahme im Bereich von 4,5 bis 7 lag.
Ausgeschlossen waren Patienten, die in den 3 Monaten vor Aufnahme
mit einer krankheitsmodifizierenden Therapie (DMT) behandelt
wurden, Patienten, denen im Monat vor der Aufnahme Fampridin
verabreicht wurde, sowie Patienten mit Anzeichen eines Rückfalls
oder Gadolinium-MRT-Aktivität während des zurückliegenden
Jahres.
Die Patientenaufnahme begann im Oktober 2013 und wurde im Januar
2014 mit 166 untersuchten und 154 randomisierten Patienten (103 in
der MD1003-Gruppe und 51 in der Placebo-Gruppe) abgeschlossen. Es
wurden keine statistisch signifikanten Unterschiede bei den
Eigenschaften der Patienten beider Patientengruppen
festgestellt.
Im MD1003-Arm wurde die Behandlung in 12 Fällen und in der
Placebo-Gruppe in 8 Fällen abgebrochen. Die Analysen auf der Basis
des Intent-to-Treat-Prinzips (ITT) wurden an den randomisierten
Patienten dem jeweiligen Studienarm entsprechend vorgenommen.
Der primäre Endpunkt der Studie wurde definiert als der Anteil
der Patienten, bei denen nach 9 Monaten (M9) eine Besserung zu
beobachten war, die nach 12 Monaten (M12) erneut bestätigt wurde.
Als Besserung galt entweder der Rückgang des EDSS-Werts (um
mindestens 1 Punkt bei einem Ausgangs-EDSS-Wert ≤5,5 sowie 0,5
Punkte bei einem EDSS-Wert ≥6) oder ein verbesserter TW25-Wert (das
zeitlich gemessene Zurücklegen einer Gehstrecke von 25 Fuß, ca. 7,6
m) von mindestens 20 Prozent. Vergleichsbasis waren die jeweils
besten EDSS- und TW25-Werte, die bei der Eingangsuntersuchung und
Randomisierung ermittelt wurden.
Über MD1003
MD1003 ist ein Prüfpräparat, von dem angenommen wird, dass es
einerseits die Myelinbildung f�rdert und andererseits die
Energiezufuhr für die Übertragung von Nervenimpulsen verbessert.
MD1003 ist ein aktiver pharmazeutischer Wirkstoff, der in einer
Dosis von 300 mg/Tag verabreicht wird. MD1003 besitzt Patentschutz
in der EU und den USA für die Dosierung und Anwendung bei multipler
Sklerose. Im Zusammenhang mit progredienter MS hat MD1003 eine
Wirkungsweise, die potenziell zwei Zielfunktionen beeinflusst: (1)
Es aktiviert Acetyl-CoA-Carboxylasen (ACC1 und ACC2), die
ratenbegrenzenden Enzyme bei der Synthese langkettiger Fettsäuren,
die zur Myelinsynthese ben�tigt werden, und (2) es aktiviert den
Citratzyklus bei demyelinierten Axonen zur Steigerung der
Energieproduktion.
Der Konzeptnachweis (Proof of Concept) für MD1003 wurde in einer
Open-Label-Pilotstudie1 mit 23 Probanden mit primärer und
sekundärer progredienter MS erbracht. Die Ergebnisse dieser Studie
waren positiv, da sich im Verlauf bei bis zu 90 Prozent der
Probanden klinische Besserungen einstellten. Die
Therapiewirksamkeit wurde auch mit elektrophysiologischen
Untersuchungen und Magnetresonanzspektroskopie ausgewertet.
Über die progrediente MS
MS ist die häufigste zu Behinderungen führende neurologische
Erkrankung bei jungen Erwachsenen. Die ersten Symptome treten
gew�hnlich im Alter von 20 bis 40 Jahren auf. In der Mehrzahl der
Fälle (85 Prozent) sind die Patienten in der ersten Phase von einer
rezidivierend-remittierenden neurologischen Funktionsst�rung (RRMS)
betroffen, die sich im späteren klinischen Verlauf typischerweise
zu einer sekundären progredienten Erkrankung weiterentwickelt
(SPMS). Wenn die MS in die progrediente Phase eintritt, nehmen die
neurologischen Ausfälle allmählich zu und führen zu Problemen mit
der Sehkraft, dem Gehen, Inkontinenz, kognitiven Veränderungen,
Müdigkeit und Schmerzen. Primäre progrediente MS (PPMS),
gekennzeichnet durch Krankheitsprogression von Beginn an, ist
weniger häufig und tritt bei 10 bis 15 Prozent der Patienten
auf.
Trotz dieser unterschiedlichen ursprünglichen klinischen
Erscheinungsbilder sind die Zeitspannen bis zum Erreichen
bestimmter Behinderungsmeilensteine und das Alter, zu dem diese
erreicht werden, bei Patienten mit PPMS und SPMS ähnlich. In
jüngsten Richtlinien wurde darum angeregt, PPMS und SPMS zu einer
Einheit namens „progrediente Erkrankung“ zusammenzufassen. Die
Gesamtprävalenz der progredienten Erkrankung beläuft sich
schätzungsweise auf mindestens 40 Prozent aller MS-Patienten.
Wissenschaftlicher Beirat
Prof. Alan Thompson (Vorsitz, UCL, GB), Prof. Jack Antel
(McGill, Kanada), Dr Robert Fox (Cleveland, USA), Prof. Reinhard
Hohlfeld (München, Deutschland), Prof. Jean Pelletier (Marseille,
Frankreich), Prof. Per Soelberg Sorensen (Dänemark) sowie Prof.
Ayman Tourbah (Reims, Frankreich, Leitender Studienarzt).
Über MedDay
MedDay ist ein im Privatbesitz befindliches
Biotechnologieunternehmen, das neue Arzneimittel für Erkrankungen
des Nervensystems entwickelt. Gegründet wurde das Unternehmen 2011
von Dr. med. Frédéric Sedel, PhD (Chief Executive Officer), und Dr.
med. Guillaume Brion (Chief Operating Officer). Im April 2013
erhielt MedDay gemeinsame Investitionsmittel von InnoBio, einem von
BPIFrance verwalteten Biotechnologie-Fonds, und von Sofinnova
Partners. Der am weitesten fortgeschrittene Pipelinekandidat des
Unternehmens ist MD1003 zur Behandlung von primärer und sekundärer
progredienter multipler Sklerose. Weitere Informationen finden Sie
unter: www.medday-pharma.com.
Quellenangaben
1Sedel, et al. Mult Scler Relat Disord. 2015 Mar;4(2):159-69
Die Ausgangssprache, in der der Originaltext ver�ffentlicht
wird, ist die offizielle und autorisierte Version. Übersetzungen
werden zur besseren Verständigung mitgeliefert. Nur die
Sprachversion, die im Original ver�ffentlicht wurde, ist
rechtsgültig. Gleichen Sie deshalb Übersetzungen mit der originalen
Sprachversion der Ver�ffentlichung ab.
MedDay PharmaceuticalsE-Mail:
contact@medday-pharma.comoderConsilium Strategic
CommunicationsMary-Jane Elliott, Jonathan Birt, Ivar Milligan,
Laura ThorntonTel.: +44 (0)20 3709 5700E-Mail:
medday@consilium-comms.co