CHICAGO (dpa-AFX) - Die "Bunnys" machen harte Zeiten durch: Die
US-Medienfirma Playboy - bekannt vor allem durch das gleichnamige
Männermagazin - schreibt angesichts der starken Konkurrenz im Internet
hohe Verluste. Vor allem das bröckelnde Fernsehgeschäft mit seinen
Erotikprogrammen sorgte im dritten Quartal für ein Minus von unterm
Strich 27,4 Millionen Dollar. Im Vorjahreszeitraum hatte der Verlust
lediglich bei 1,1 Millionen Dollar gelegen.

    Firmenchef Scott Flanders machte am Dienstag gute Miene zum bösen
Spiel. Der Umbau schreite voran, beteuerte er. Die Playboy-Firmengruppe
der Zukunft soll ihr Geld nicht mehr vorrangig mit nackter Haut
verdienen, sondern mit ihrem bekannten Namen. Wollen andere Firmen das
Hasenlogo verwenden - etwa auf Kleidung - müssen sie dafür tief in die
Tasche greifen. Dieses Lizenzgeschäft zog weiter deutlich an; das
Magazin berappelte sich etwas.

    Insgesamt ging der Umsatz aber um 7 Prozent auf 52 Millionen Dollar
zurück. Um Geld in die klamme Kasse zu kriegen, will der Playboy am 8.
Dezember sogar seine Kunstsammlung verkaufen, darunter ein roter Mund
des amerikanischen Pop-Art-Künstlers Tom Wesselmann im Schätzwert von
2 bis 3 Millionen Dollar. Auch die Fotografie von Marilyn Monroe für
das erste "Playboy"-Cover vom Dezember 1953 ist bei der
Christie's-Auktion dabei und soll 10.000 bis 15.000 Dollar einbringen.

    Trotz aller Probleme übt der Playboy weiter eine magische
Anziehungskraft aus. Gründer und Chefredakteur Hugh Hefner ringt mit
der Mutterfirma des konkurrierenden Magazins "Penthouse" um sein
Lebenswerk. Hefner ist Großaktionär der börsennotierten Playboy
Enterprises   und hält knapp 70 Prozent der
Stimmrechte. Er will das Unternehmen wieder komplett zurückkaufen. Marc
Bell, Chef des Internetkonzerns FriendFinder Networks, hält mit einem
höheren Angebot dagegen. Das Rennen ist noch offen./das/kcs/DP/edh